Erfahrungen mit Ginseng mit Ginkgo biloba bei Alzheimer?

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herzdame
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Erfahrungen mit Ginseng mit Ginkgo biloba bei Alzheimer?

Beitragvon herzdame » 12.11.2018, 12:35

Hallo, ich hoffe bin hier richtig, es betrifft meine Mama.
Das erste Anzeichen bei meiner Mutter war die Vergesslichkeit. Aber das war in einem Maß, wo ich dachte, jeder alter Mensch vergisst mal etwas. Das habe ich nicht in den Zusammenhang mit einer Erkrankung gebracht.
Meine Mutter hat immer Geschichten aus ihrem Leben aufgeschrieben. Sie hat mit dem Computer gearbeitet, aber diese Arbeit am Computer wurde mit der Zeit immer weniger. Sie hat immer weniger geschrieben oder mich gefragt, wie der Computer angeht. Man kann an den Briefen gut nachvollziehen, wann es mit dem Schreiben aufgehört und wie sie mit der Zeit abgebaut hat. Das haben wir immer noch nicht in Verbindung mit der Alzheimer-Krankheit gebracht, weil sie zu dieser Zeit auch noch Auto gefahren ist.
Meine Neffe hat irgendwann bemerkt, dass sie sehr unsicher Auto fährt und die Vorfahrt nimmt, wenn sie keine Vorfahrt hat. Da haben wir gedacht, wir müssen etwas tun. Ich selber habe das gar nicht bemerkt, denn wenn ich mit meiner Mutter unterwegs war, dann bin ich gefahren. So konnte ich das gar nicht beurteilen. Mein Bruder hat ihr dann gesagt, dass das Auto kaputt ist. Sie hat dann immer schon nachgefragt, wann das Auto wieder ganz ist. Sie ist ja ihr ganzes Leben lang selbstständig gewesen und war immer mit dem Auto unterwegs. Das war schon ein schwerer Schlag. Das war für mich aber immer noch nicht der Grund, auf Alzheimer zu tippen.
Dann hatte sie einen Termin zur jährlichen Gesundheitscheck, diesmal bin ich natürlich mit gefahren und habe mir den Arzt zur Seite genommen und ihm alles erzählt. Er hatte da schon den Verdacht geäußert, dass meine Mutter vielleicht unter Alzheimer leidet. Hat uns dann eine Überweisung zu eine Computertomografieausgestellt und in den Aufnahmen zeigte sich der Verdacht auf Alzheimer. Wir haben mit dem Hausarzt gesprochen und gefragt, wie wir weiter vorgehen sollen. Er hat uns zu einem Neurologen überwiesen, der dann auch die Diagnose gestellt hat. :(
Ich habe mir dann Unterstützung und Informationen bei einer Selbsthilfegruppe geholt. Ich wollte Antwort auf die Frage finden, wie wirkt sich das aus, wie müssen wir zu Hause damit umgehen. Meine Mutter ist körperlich noch sehr fit und sie schafft es noch, hier im Dorf herumzugehen, sich in den Bus zu setzen, in die Stadt zu fahren und einzukaufen. Sie sagt mir Bescheid, wenn sie spazieren geht und ich achte dann darauf, dass sie nach zwei oder drei Stunden wieder zu Hause ist. Sie ist im Dorf bekannt und bittet die anderen Leute um Hilfe. Sie hat einen Notfallausweis in der Tasche. Ein Handy habe ich ihr auch schon mal gegeben, aber , damit kann sie nicht mehr umgehen.
Sie klagt oft, dass sie zu wenig Geld hat. Aber sie kauft alles doppelt und dreifach. Deswegen war für mich die Übernahme der Betreuung an der Zeit, obwohl es mir sehr schwer gefallen ist, meine Mutter quasi zu entmündigen. :(. Früher war meine Mutter immer sehr schick angezogen. Heute ist das nicht mehr so. Sie hat zwar den Kleiderschrank voll, aber sie zieht immer dasselbe an, die ganze Woche. Sie sagt mir dann, dass sie ihre Kleider gerade gewechselt hat.
Schwierig ist auch das Haare waschen und allgemein das baden bei ihr. Wenn ich sie frage, warum sie sich nicht die Haare wäscht, dann sagt sie: „Das habe ich in meinem Alter nicht nötig.“ Sie geht dann lieber zum Friseur. Habe ich auch nichts gegen sie soll machen was sie noch kann.
Wenn ich ihr mal nicht zuhören möchte oder kann, wird sie böse.
Dann fängt sie an mich zu beleidigen, was manchmal echt weh tut, wo ich dann denke, mach eine Faust in der Tasche sei ihr nicht böse, sie weis nicht was sie sagt. Wenn sie in einer solchen Phase ist, dann schlage ich ein anderes Thema an oder versuche sie abzulenken, zum Beispiel mit fernsehen. Aber sie kann nicht mehr lange einem Film folgen. Sie meint dann, dass sie ihn gestern schon gesehen hat. Sie kann in der Zeitung nur noch die Überschriften erfassen, die Artikel kann sie nicht mehr lesen. Sie kommentiert dann das, was sie liest. Manchmal drei-, viermal hintereinander. Sie vergisst auch, dass sie mit mir über ein Thema gesprochen hat und fängt nach drei Minuten wieder von vorne an. Wenn man dann nicht mehr zuhören möchte, wird sie böse. Mit Vorwürfen, dass man sie nicht im Haus haben möchte, bis zur Androhung von Selbsttötung. Sie sagt dann „Ich will nicht mehr leben.“ Ich weiß, dass sie das nicht ernst meint. Wenn sie dann abgelenkt ist, ist dieser Gedanke schnell wieder verschwunden.
Einmal hat sie gekocht und alle Herdplatten angemacht, die dann rot glühten. Daraufhin musste ich den Herd abschalten und mein Mann musste einen dicken Schalter einbauen, den sie nicht sehen und bedienen konnte. Als nächstes haben wir das Bad ein wenig sicherer gemacht: Antirutschmatten und Griffe montiert. Wir haben die Steckdosen gesichert und die Medikamente weggeräumt.
Wir zanken uns nicht nur, sie hat auch Phasen, dann möchte sie in meinem Arm liegen so wie ich früher als Kind bei Ihr. Es ist schön aber trotzdem muss ich dann weine . Momentan bekommt sie sechs Medikamente, was ich persönlich sehr viel finde. Ich habe das Gefühl sie wird immer schlapper und könnte nur noch schlafen. Aber der Neurologe sagt sie braucht das. Jetzt habe ich gelesen, das Ginseng ganz gut für die Krankheit sein soll. Wer kann mir da was zusagen, vielleicht können wir ja ein Chemisches dafür weg lassen. Versteht mich nicht falsch aber ich möchte alles versuchen, das meine Mama noch länger weis wer ich bin :( :( . Den das wird bestimmt das nächste sein was kommt.

lora11
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Registriert: 13.11.2018, 11:19

Re: Erfahrungen mit Ginseng mit Ginkgo biloba bei Alzheimer?

Beitragvon lora11 » 13.11.2018, 11:24

Das beste Medikament taugt nix.
Man kann bei leicht dementen Personen Medikamente nehmen, die den Gehirnstoffwechsel verbessern. Jedoch gibt es kein Medikament, dass diese Entwicklung wirklich beeinflusst. Oft werden deshalb nur Symptome behandelt, wie Unruhe, depressive Verstimmungen oder Wahnvorstellungen. Wichtig ist, dass man die Erwartungen an die Behandlung nicht zu hoch ansetzt. Viele unsere Patienten bekommen Ginko, man sagt der Prozess verlangsamt sich da durch. Wichtiger als die Medikation ist das Umfeld, das Vermeiden von Stressfaktoren und eine gewisse Gelassenheit, die nicht immer leicht herzustellen ist. Wichtig ist auch, dass die Betroffenen sich wert geschätzt fühlen und ständig eine Aufgabe haben, eine die ihren Fähigkeiten entspricht. Lange Weile und Isolation sind Gift und beschleunigen den Abbau.


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